Blackmagic Camera App: die ultimative Anleitung für professionelle Handy-Videos

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Nutze alle Möglichkeiten deiner Smartphone-Kamera mit Blackmagic Camera!

In diesem Tutorial lernst du, wie du mit Hilfe von manuellen Einstellungen professionelle Videos erstellen kannst, Fokuspeaking, manuelle Schärfeeinstellungen nutzen, Verschlussszeit einstellen, richtige belichten, Weißabgleich und Falschfarben.

So wirst du in kurzer Zeit einfach und schnell zum Blackmagic Camera Profi. Ich verspreche dir, danach willst du nie wieder deine normale Handykamera-App verwenden!

 

In diesem Video-Tutorial zeige ich dir, wie die Blackmagic Camera App funktioniert!

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Blackmagic Camera im Vergleich zur normalen Kamera-App

Mit Blackmagic Camera erhältst du die volle Kontrolle über alle manuellen Einstellungen.

Das Verrückte ist, dass deine kleine eingebaute iPhone-Kamera technisch gesehen viel bessere Aufnahmen machen kann und technisch viel mehr drauf hat.

Die besten Funktionen und Einstellmöglichkeiten sind aber in der normalen Kamera App von Apple nicht freigeschaltet.

Wenn wir die Standard Kamera App benutzen, beschränken wir uns auf einen Bruchteil der Möglichkeiten.

Mit der kostenfreien App Blackmagic Camera für iPhones hast du die volle Kontrolle über deine Smarthonekamera.

Christian Sunderdiek

Über den Autor

Christian Sunderdiek ist Filmemacher und hat über 18 Jahre Erfahrung im Filmen und Videoschnitt. Für die Leser dieses Blogs gibt er regelmässig kostenfreie Handy-Webinare für Einsteiger.

 

Blackmagic camera App: Die Benutzeroberfläche

Wir gehen die Benutzeroberfläche jetzt durch:

Mit einem Wischen nach oben kannst du die Benutzeroberfläche anzeigen lassen.

Belichtungs- und Fokus-Viereck:

Wenn du auf den Bildschirm tippst, dann erscheint ein Rechteck mit AE und AF, mit dem du den Fokus und die Belichtung festlegen kannst. Rechts in der ersten Leiste kannst du mit dem zweiten Icon, also dem kleinen Rechteck, den Fokus auch manuell einstellen. Mit dem Einstellrad oder eben mit dem Rechteck, indem du auf den Bildschirm tippst. Oder oben den Fokus auf automatisch umstellen. Wenn du das Rechteck gedrückt hältst, kannst du den Fokus sperren. Mit dem dritten Icon kannst du das kleine Rechteck umprogrammieren und zwar für die Belichtungseinstellung, indem du auf das Plus-Minus Icon klickst und dann auf dem Bildschirm mit dem Rechteck die gewünschte Belichtung einstellst. Das Zahnrad übernimmt dann automatisch die Einstellung. Wenn du die Belichtung automatisch eingestellt haben möchtest, tippe einfach auf Auto. Das klingt zwar gut, aber dadurch kann sich die Belichtung während der Aufnahme ändern und das wirkt unprofessionell. Aber du kannst auch mit dem Rechteck die Belichtungszeit mit einem längeren Tab sperren.

Audiopegel:

Unten rechts kannst du den Audiopegel sehen. Sobald der Pegel in den roten Bereich ausschlägt, wäre das Audio übersteuert.

Der Ton klingt dann unsauber. Mit einem Tab auf den Audiopegel bekommst du vom Tonausschlag eine größere Ansicht in der Mitte, also wie sehr du den Tonpegel verstärkt hast.

Speicherplatzanzeige:

Unten in der Mitte wird dir noch der vorhandene Speicherplatz angezeigt, außerdem die Restaufnahmezeit und die Prozentzahl deines übrig gebliebenen Speichers im Handy-Speicher.

Histogramm:

Unten links findest du die Anzeige des Histogramms. Wofür das gut ist, das erkläre ich dir jetzt. Es gibt Situationen, wo du schlecht einschätzen kannst, ob dein Bild richtig belichtet ist. Also ob es überbelichtet ist, zu hell oder unterbelichtet, zu dunkel. Wenn du verstehst, wie ein Histogramm zu lesen ist, dann wirst du deutlich weniger falsch belichten. Grob gesagt bildet das Histogramm die Helligkeitsverteilung ab. Wenn dein Bild unterbelichtet ist, schlägt das Histogramm nach links aus.

Wenn es überbelichtet ist, schlägt es nach rechts aus. Im Normalfall versucht man das Bild genau so zu belichten, dass links und rechts nichts ausschlägt. In besonderen Fällen, wie in der Nacht oder draußen in der prallen Sonne, da ist das natürlich nicht immer möglich.

Shortcut-Leiste:

Oben in der Mitte befinden sich verschiedene Kameraeinstellungen, denn du kannst von hier aus die Einstellungen direkt erreichen. Objektivwahl, Bildrate, Verschlusszeit, Blende, die Aufnahmezeit, ISO-Wert, Weißabgleich, Farbtönung und Videoauflösung.

Objektivwahl:

Dort kannst du den Bildwinkel einstellen, also das Objektiv oder die Kameralinse. Im Moment haben wir das Normalobjektiv ausgewählt, also 26 mm. Oder wir nehmen mal das Teleobjektiv mit 52 mm oder den Weitwinkel mit 13 mm. Du kannst natürlich auch die Vorderseitenkamera einschalten für Selfie-Videos oder Vlogs. Nennt sich Front.

Bildrate:

Wenn du diesen Punkt verstanden hast, dann kannst du super schöne Zeitlupenaufnahmen machen. Zeitlupen ohne ruckeln. Und du bekommst keinen Flackern mehr bei Aufnahmen in Innenräumen mit künstlichem Licht. Was ist überhaupt die Bildrate? Die Bildrate gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Ein bewegtes Video besteht eigentlich auch nur aus Einzelfotos. Und unser Auge braucht mindestens 25 Einzelbilder pro Sekunde, damit es nicht ruckelt. Bei der Bildrate willst du also erstmal 25 Aufnahme-FPS. Die höheren Zahlen probieren wir später aus.

Höhere Bildrate sorgen für mehr Aufnahmen pro Sekunde. Wenn wir mit höherer Bildrate aufgenommen haben können, können wir daraus später eine Zeitlupe machen. Und damit das Licht nachher nicht flackert, wählen wir in Europa 25, 50 und 100. In den USA wäre der Standard 30, 60, 120. Das liegt dann unter unterschiedlich getakteten Stromnetzen der unterschiedlichen Wechselspannungsfrequenz. Bei uns ist Strom mit 50 Hertz getaktet, in den USA mit 60 Hertz. Unser 50 Hertz Takt heißt PAL, der amerikanische heißt NTSC. Warum ist es fürs Filmen wichtig? Wenn wir nicht den richtigen Standard wählen, dann kommt es bei Videoaufnahmen in den Räumen zum Flackern des Lichts und deshalb stellen wir jetzt mal europäische 25 FPS ein. Das sind Funktionen, wie sie normalerweise nur Systemkameras haben.

Hast du eine Systemkamera? Falls du deine Systemkamera bisher nur fürs Fotografieren genutzt hast, aber jetzt endlich auch mal die Videofunktion deiner Systemkamera nutzen möchtest, dann ist mein Kamerawebinar perfekt für dich. Da zeige ich dir in 40 Minuten die wichtigsten Dinge, die du wissen musst, um deine Systemkamera auch zum Filmen zu nutzen. Das Kamerawebinar ist übrigens komplett kostenlos.

Verschlusszeit: Die Verschlusszeit ist der Bruchteil einer Sekunde, man sagt auch Belichtungszeit.

Denn die Verschlusszeit gibt die Länge einer einzelnen Aufnahme an. Wie gesagt, Videoaufnahmen bestehen auch nur aus einzelnen Fotos. Und die kurze Zeit, in der ein einzelnes Bild in die Kamera hineinkommt, das ist die Verschlusszeit. Das ist nur der Bruchteil einer Sekunde, zum Beispiel eine 50. Die Verschlusszeit kann in der Blackmagic Camera maximal eine 25. Sekunde lang sein oder minimal eine 8.000. Sekunde kurz sein. Jetzt fragst du dich vielleicht, wofür das überhaupt wichtig ist. Wir machen mal ein kleines Experiment. Wenn du zum Beispiel mal die Hand so vors Gesicht hältst und ganz schnell hin und her bewegst, was siehst du dann? Ganz viele gestochen scharfe Einzelbilder?

Oder siehst du deine Hand eher verwischt? Genau, du siehst deine Hand nicht scharf, sondern verwischt. Sie wird durch die schnelle Bewegung verwischt. Deshalb nennt man das auch Bewegungsunschärfe. Beim Fotografieren wollen wir Bewegungsunschärfe vermeiden, aber beim Film wollen wir Bewegungsunschärfe erreichen, damit es natürlich aussieht. Beim Film stellen wir also eine Verschlusszeit ein, die unseren natürlichen Sehgewohnheiten entspricht. Du erinnerst dich, dass wir vorher in den Einstellungen waren. Da haben wir eine Bildrate von 25 eingestellt, weil wir 25 Bilder pro Sekunde als fließende Bewegung empfinden.

Jetzt habe ich eine ganz einfach zu merkende Faustregel für dich. Die Verschlusszeit sollte immer der doppelten Bildrate entsprechen. Wenn du also mit einer Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde filmst, dann solltest du eine Verschlusszeit von einer Fünfzigstel einstellen, damit die Bewegungsunschärfe nachher im Film natürlich wirkt. Wenn du eine Zeitlupenaufnahme machst und mit einer Bildrate von 50 Bildern pro Sekunde filmst, stellst du wieder die doppelte Verschlusszeit ein. und zwar eine.....?  Richtig! Eine 100stel Sekunde einstellen, damit die Bewegungsunschärfe nachher im Film wieder natürlich wirkt. Eine höhere Verschlusszeit würde die Bewegung abgehackt erscheinen lassen und das würde dann unnatürlich aussehen. Wir merken uns also, dass die Verschlusszeit immer doppelt so hoch ist, wie die eingestellte Bildrate.

Bevor ich dir dazu gleich ein Beispiel zeige, noch ein Tipp zum Thema Bildgestaltung. Wenn du manchmal durch deine Foto-App auf deinem Handy scrollst und du siehst dann eine Menge Schnappschüsse, aber nur wenig wirklich schöne Aufnahmen, dann lade ich dich jetzt ganz herzlich ein in mein anderes Webinar, das ist mein beliebtestes Handy-Webinar, endlich raus aus dem Schnappschussmodus.

Blende:Rechts daneben kannst du die Blendenzahl sehen. Ich erkläre dir kurz, wozu die Blende da ist. Eine kleine Blendenzahl, zum Beispiel 1.8 ist eine große Blende, das heißt es wird mehr Licht durch die Linse gelassen. Das Bild wird also heller. Wenn du eine kurze Verschlusszeit eingestellt hast, also einen hohen Wert, dann sollte die Blende möglichst groß sein, da sonst das Bild zu dunkel wird.

Aufnahmezeit:

Oben in der Mitte findest du die Anzeige zur Aufnahmedauer. Millisekunden, Sekunden, Minuten und Stunden.

ISO:

Wenn du die Belichtungszeit eingestellt hast, kannst du das Video richtig belichten, indem du die ISO-Zahl anpasst. Die ISO versuchst du so niedrig wie möglich zu halten. Je höher die ISO, umso mehr Lichtempfindlichkeit hast du. Zwar, das ist gut, aber umso mehr Bildrauschen bekommst du im Bild und das ist schlecht. Die ISO sorgt für die Lichtempfindlichkeit der Aufnahme. Die ISO beeinflusst aber auch die Qualität der Aufnahme. Eine niedrige ISO startet bei Blackmagic mit 32, eine hohe ISO, die du einstellen kannst, ist zum Beispiel 3000. Eine kleine ISO ist gut für gute Lichtverhältnisse, also zum Beispiel bei Sonne, eine hohe ISO-Zahl für Aufnahmen bei Dunkelheit.

Der Vorteil einer hohen ISO-Einstellung ist also, dass du auch bei wenig Licht filmen kannst. Der Nachteil ist, dass das Bild anfängt zu rauschen. Versuche also immer die ISO so niedrig wie möglich zu halten, um eine gute Bildqualität zu bekommen.

Weißabgleich und Farbtönung

Rechts neben der ISO kannst du den Weißabgleich und die Farbtönung einstellen. Mit dem Weißabgleich stellst du den neutralen, also tatsächlichen Weißton her. Mit der Farbtönung kannst du die reale Farbrichtung deiner Umgebung definieren.

Auflösung

Rechts daneben befindet sich die Anzeige deiner aktuellen Auflösung.

Analysefunktion

Das ist das erste Icon und diese Funktion macht diese App so wertvoll. Darunter sind die vorhin besprochenen Fokus- und Belichtungseinstellungen und darunter befindet sich der Record-Button, mit dem du deine Videoaufnahme startest.

Stabilisierung.

Der Punkt darunter nennt sich Stabilisierung. Du hast dort drei Möglichkeiten, die du aktivieren kannst. Die Standard-Einstellung sorgt für gleichmäßige Ergebnisse. Nachteil ist eine minimale Latenz in der Vorschau, also Verzögerung. Vorteil ist, dass Aufnahmen frei aus der Hand stabiler werden. Der zweite Punkt, Cinematic, sorgt für extrem flüssige Ergebnisse. Praktisch, wenn du zum Beispiel vloggst. Der Nachteil ist, dass das Vorschaubild in der App eine hohe Latenzzeit hat. Extreme ist eine Erweiterung von dem Vorgängerpunkt Cinematic. Es handelt sich praktisch um einen Boost, also nochmal um eine Verstärkung der Stabilisierung. Allerdings, wenn du mit einem Gimbal filmst, dann solltest du in der App Blackmagic Camera die Bildstabilisierung ausschalten, sonst arbeiten manchmal zwei Stabilisierungen gegeneinander. Das hängt von der jeweiligen Situation ab, das musst du ausprobieren. Aber dann nachher nicht vergessen, die Bildstabilisierung in der App nach dem Benutzen wieder auszuschalten.

Zoom.

Darunter findest du ein Lupensymbol, mit dem du zoomen kannst. Da tippen wir jetzt mal drauf. Da öffnen sich zwei Spalten. In der linken Spalte kannst du am Schieberegler manuell den gewünschten Zoom einstellen.

In der rechten kannst du per Klick den Zoom von 1x, 2x, 4x und 8x festlegen.

Metadaten.

Mit der Filmklappen-Funktion kannst du dein nächstes Video benennen und damit deinen Dreh durch Metadaten besser strukturieren. Und auch in der Postproduktion erleichtern  diese Daten das Sortieren und Verarbeiten von Bildmaterial. Oben links kann man angeben, für welchen Clip die Daten dokumentiert sind. Rechts daneben findest du die technischen Angaben der Kameralinse. Darunter in der Spalte kann man die Kameraspule, die Szene und die Takes, also Aufnahmewiederholung durch Zahlen beliebig angeben. In der nächsten Spalte steht als erstes Good Take Last Clip. Das kann man auswählen, wenn man mit dem letzten Take zufrieden war. So ist die Auswahl später bei der Postproduktion einfacher. Danach kommen die Worte Interior und Exterior. Interior wählst du, wenn du Innenaufnahmen machst und Exterior dann, wenn du im Außenbereich filmst. Auch das kann sogar im Nachhinein praktisch bei der Farbanpassung sein. Ganz genau wie die nächsten beiden Stichpunkte Tag und Nacht, wie ja selbst erklärt sind. Wenn du nach links über den Bildschirm wischst, kommt noch eine zweite Oberfläche, also ein zweiter Teil der Metadaten, wo du noch mal kurz angeben kannst, wie dein Projekt heißt, wie deine Kamera heißt, wie der Film Director heißt und der zum Projekt gehörige Kameramann.

Media:

Wenn du nun in der ganz rechten Spalte die Kamera Funktion klickst und auf das Symbol darunter Media öffnet sich deine Videogalerie mit deinen Videos, die in dieser Kamera App aufgenommen wurden. Wenn du ganz links oben auf das zweispaltige Icon klickst, öffnet sich eine Zugangsoberfläche für die Blackmagic Cloud, auf die du mit all deinen Geräten zugreifen kannst. Mit dem Icon weiter rechts daneben, mit dem Apple Foto Icon, kannst du Videos aus deiner Galerie in die App hinein importieren. Das Icon daneben ist nur eine Auswahlfunktion, durch die du die Clips teilen und löschen kannst. Rechts daneben lassen dich die Videos nach diversen Kategorien sortieren, zum Beispiel Uhrzeit, Ort und Name. Über das Wolkensymbol rechts kannst du dich ebenfalls in die Blackmagic Cloud einloggen.

Du hast noch Zugriff auf die Cloud, wenn du mit dem Videoschnittprogramm DaVinci Resolve deine Videos schneidest. Dann kannst du deine Clips aus der App Cloud direkt ins Programm importieren. Wie sieht es bei dir aus? Machst du schon Videoschnitt oder sammelst du bisher eher Einzelclips auf dem Smartphone? Wenn du richtige Filme machen willst, ich weiß, das Schwierigste beim Videoschneiden ist der Einstieg. Genau dafür habe ich ebenfalls ein Webinar gemacht für absolute Videoschnitt-Einsteiger. Auch das dauert knapp 40 Minuten und da bekommst du die 10-Schritte-Anleitung für die schnellste Videobearbeitung am Mac und PC. Ist also speziell gemacht für Leute mit wenig Zeit.

Chat

In Blackmagic Camera ist ein Chat-Workspace integriert, über den sich an Blackmagic Cloud Projekten Beteiligte schnell miteinander über Shots und kreative Ideen austauschen können.


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Manuelle Einstellungen in der Blackmagic Camera App

Einstellungen

Jetzt sind wir beim zweiten Teil des Tutorials. Bevor wir mit dem Film starten können, schauen wir uns mal das Einstellungenmenü an. Denn du solltest auf keinen Fall einfach so loslegen. Wirklich hochwertige Aufnahmen bekommst du nur, wenn du vorher die richtigen Grundeinstellungen machst. Wir gehen die Einstellungspunkte von oben nach unten alle durch. Links oben ist der erste Menüpunkt.

Record.

Du kannst in der ersten Spalte zwischen Video Codecs wählen, zum Beispiel zwischen H.264 Standard Codec und dem von Apple erweiterten H.265, also HEVC. Und das steht für High Efficiency Video Codec und ist eigentlich besser. Allerdings wird dieser neue Codec nicht von allen Schnittprogrammen unterstützt.

Auflösung: Im Feld darunter kannst du die Auflösung des Videos einstellen, also wie viele Pixel du aufnehmen willst. Bei der Auflösung empfehle ich dir erstmal HD 1080p. 1080p bedeutet dein Videobild hat 1080p bedeutet, dein Videobild hat 1920 Pixel in der Breite und 1080 in der Höhe. Du kennst sicher den Begriff Full HD. Du könntest auch 4K auswählen.

Color Space: Darunter gibt es noch den Punkt Colour Space, wo du den Umgang der Farben in einem Farbraum festlegst, in dem du filmst.

Camera.

Unter dem zweiten Punkt in der zweiten Spalte, Camera, lassen sich Einstellungen zu deiner Kamera machen. Es gibt zum Beispiel die Funktion Enable Vertical Video, mit dem du dein Video im Hochformat aufnehmen kannst. Außerdem gibt es die Funktion Use Volume Button to Trigger Record, mit dem du die Aufnahme auslöst, indem du die Lautstärke-Tasten zum Aufnehmen drückst. Das kann dir behilflich sein, wenn du gerade einhändig filmen willst. Dann gibt es noch weiter unten die Funktion Lock White Balance on Record, mit der der Weißrad gleich automatisch gesperrt wird, sobald du aufnimmst, sodass er sich während der Aufnahme nicht zufällig verändert, bloß weil sich die Beleuchtung ändert. Das würde nämlich unprofessionell aussehen. Der letzte Punkt bei den Kameraeinstellungen, den ich dir noch erwähnen möchte, das ist Mirror Front Facing Camera. Dort kann man die 180 Grad Spiegelung der Frontkamera aktivieren und deaktivieren.

Audio:

Jetzt kommen wir mal zu dem nächsten Unterpunkt auf der linken Seite. Audio. Dort kannst du unter Audio Source dein Mikrofon auswählen. Wenn du externe Mikrofone verwenden möchtest, werden sie dir auch angezeigt. Beim nächsten Punkt, Audio Format, lässt sich bestimmen, in welchem Format du dein Audio aufnahmen möchtest. Wahlweise zwischen Linear PCM, IEEE Float und AAC. Als nächstes lässt sich noch unter Record Audio as bestimmen, mit wie vielen Kanälen du deine Audiospur aufnahmen willst. Wahlweise zwischen einem Kanal, also Mono, vier Kanälen oder zum Beispiel Stereo, also 2 Kanäle oder Dual Mono, wo der erste Kanal zweimal aufgenommen wird. Darunter lässt sich noch die Sample Rate einstellen. 44,1 Hz ist der Standard für CDs, 48 kHz ist der Standard für DVDs. Der Unterschied ist allerdings nur mit professionellen Mikrofonen wahrnehmbar.

Monitor.

Unter dem nächsten Punkt Monitor gibt es einen Unterpunkt, weiter unten in der Liste, der HDMI Out heißt. Dort kannst du deine App-Bedienungsüberfläche auf einem externen Bildschirm spiegeln. Darunter kannst du in der Menüleiste noch technische Daten ein- und ausblenden, die auf dem Display dargestellt werden sollen, zum Beispiel die Histogramme.

Media.

Nun folgt der Punkt Media, unter dem du auswählen kannst, wie deine Clips in die Cloud geladen werden, ob sie zum Beispiel in voller Größe hochgeladen werden sollen, unter Upload Clips oder nur als Proxy. Da kann man Speicherplatz sparen. Außerdem kann man festlegen, ob die Clips direkt gespeichert werden sollen oder nur über das WLAN in die eigene Galerie oder nur in der App.

LUTs

Als nächster Unterpunkt gibt es die LUTs, also Farbfilter, die du dir aus deinem Dateimanager importieren kannst. Accessories unter den Bluetooth-Einstellungen kannst du in deinem Bluetooth für die App aktivieren

Reset. Dort kannst du deine Einstellung auf die Werkseinstellung zurücksetzen. So, schön, dass du immer noch dabei bist. Du willst die App wirklich lernen. Ich verspreche dir auch, ab jetzt wird es wieder spannender.

Ein wichtiger Tipp: Ein fester Workflow, der alle Clips durchgeht, beschleunigt den Videoschnitt erheblich, wenn du nicht zwischen den Schritten hin und her springst.

Wie du in Blackmagic Camera App die Profifunktionen nutzt

Wir haben uns zusammen durch die Einstellungen gearbeitet, aber jetzt kommen wir mal zu den Filmfunktionen.

Weißabgleich

Wenn du das Thema Weißabgleich verstanden hast, dann willst du keine automatischen Standardaufnahmen mehr machen. Den Weißabgleich stellst du oben rechts neben der ISO ein. Du kennst es vielleicht, dass Aufnahmen manchmal einen Farbstich haben. Das kann passieren, wenn der Weißabgleich automatisch eingestellt ist und das Umgebungslicht wird von der Kamera nicht richtig interpretiert. Ich erkläre dir das ganz kurz. Jede Lichtquelle besitzt eine eigene Farbtemperatur, wärmer oder kälter. Wenn du in der Mittagssonne filmst, dann hast du oft eine kühle Farbtemperatur, also bläulich. Wenn du im Kerzenschein filmst, ist das Licht gelb-orange. Unsere Augen regeln diese Farbunterschiede noch ganz gut automatisch, die Kamera aber nicht immer. Indem du den Weißerblech manuell einstellst, gibst du vor, wie die Farben aussehen sollen, damit sie korrekt sind, damit weiß weiß ist und damit auch alle anderen Farben stimmen ohne Farbstich. Bei Kerzenschein stellt man den weißabgleich kühler ein, damit es wieder natürlich aussieht. Filmst du im Schatten ist das Licht eher blau, dann stellst du den weißer gleich wärmer ein, damit alle Farben wieder neutral und natürlich wirken.

In der App Blackmagic Camera gibt es vorgefertigte Einstellungen mit kleinen Symbolen. Das Sonnensymbol benutzt man bei sonnigem Wetter. Die Glühbirne steht für Kunstlicht. Die nächste Einstellung lohnt sich bei Neonlicht und bei Schatten nutzt man die vierte Möglichkeit. Dann haben wir noch das Wolkensymbol, weil das Licht bei Wolken auch etwas kühler ist, Da schaltet die App jetzt auf etwas wärmere Darstellung.

Auto steht für Auto White Balance, also automatischer Weißabgleich. Damit versucht die Kamera eine Farbtemperatur zu ermitteln und automatisch anzupassen. Klingt super, ist es aber leider nicht immer. Und nicht nur das, wenn sich dein Motiv während des Films ändert oder wenn du die Kamera in eine andere Richtung schwingst, dann ändert sich sogar manchmal die Farbe des Bildes während der Aufnahme. Weil der Automatische Weißabgleich, die Farben eben ständig nur anpasst. Und das sieht immer komisch aus und wirkt unprofessionell. Das kannst du aber verhindern.

Analyse

Ganz oben rechts in der zweiten Spalte findest du die Analyse-Funktion. Das sind echte Profi-Funktionen. Wenn du das erste Icon in der ersten Spalte anschaltest, dann erscheint das Zebramuster. Danach werden alle Bildbereiche, die überbelichtet sind, als Zebramuster angezeigt. Darunter findest du das Fokus-Peaking. Das zeigt dir ganz genau an, wo der Fokus liegt. Und zwar mit farbigen Linien. Wenn du mal auf dem Bildschirm nicht richtig sehen kannst, wo der Fokus liegt, dann Tipp auf Analyse, dann auf Focus Peaking. Bei den beiden Analysefunktionen kannst du die Intensität einstellen mit Hilfe eines Zahnrads. Beim nächsten Icon kannst du die Drittellinien aktivieren, wenn dein Motiv auf einer gedachten Linie positioniert ist. Oder auch der Horizont, denn auch der sieht in der Bildmitte immer langweilig aus. Die Drittellinien erinnert dich daran, auf die Bildgestaltung zu achten. Darunter kannst du dir ein Kreuz auf den Mittelpunkt legen und darunter einen Punkt. Beim nächsten kannst du dir dein Format einstellen, welches du individuell am Zahnrad einstellen kannst. Mit dem nächsten Icon lassen sich die Hilfslinien über die Bedienoberfläche setzen. Mit dem Wellensymbol werden dir die Fehlfarben angezeigt. Das kann dir bei der Belichtungseinstellung helfen, da gehe ich jetzt aber auch nicht im Detail drauf ein. Beim letzten Unterpunkt in der Spalte kannst du vorher runtergeladene LUTs aktivieren. Du siehst, mit dieser App kannst du schon einen Kinofilm drehen, weil du die Videoaufnahme an jede erdenkliche Situation anpassen kannst.

Und zum Abschluss noch zwei praktische Tipps. Wenn du dir schon so viel Mühe gibst eine tolle Aufnahme zu machen, dann empfehle ich dir auf deinem Handy den Flugmodus einzustellen oder Nicht-Stören, damit du beim Filmen nicht von Nachrichten oder Anrufen unterbrochen wirst. Auch ganz wichtig, leg dir diese App direkt auf den Home Screen, neben das herkömmliche Kamera-App-Symbol, damit du sie immer schnell öffnen kannst und damit du dich daran erinnerst, denn wir müssen uns ja erstmal umgewöhnen, weil wir schon seit Jahren immer automatisch auf die Standard Kamera App getippt haben.

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